Rechtsform des 1. FCU

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    „Angesichts der wirtschaftlichen Dimensionen, die wir inzwischen erreicht haben, stellt sich die Frage, ob der eingetragene Verein für unsere Organisation auf lange Sicht noch die richtige Rechtsform ist. Ich lade alle Unioner herzlich ein, sich an diesen Überlegungen zu beteiligen und zu diskutieren, ob andere Rechtsformen sowohl die Gemeinnützigkeit als auch den aktuellen Stand an Mitbestimmung beim 1. FC Union Berlin ebenfalls sicherstellen, aber zusätzliche unternehmerische Möglichkeiten eröffnen können.“ (DZ, gestern)


    Vielleicht sollten wir die Einladung annehmen und darüber diskutieren, wenn Andere es mit Sicherheit auch tun. Ich will hier keine sarkastischen Worte voranstellen, aber ich glaube, in Charlottenburg bei Berlin gibt es viele, die uns um unsere Rechtsform beneiden. Persönlich würde ich sehr gern erfahren, was ich mir konkret unter den "zusätzlichen unternehmerischen Möglichkeiten" vorstellen darf. Ich meine, es gibt ja nichts für umsonst. Wenn Sponsoren mit unserem Verein werben wollen, dann sollen sie das sehr gern tun. Das ist das Geschäft, wie wir es bis jetzt betreiben und wie es schon seit vielen Jahrzehnten im Sport üblich ist. Aber mehr als das (dass sie mit uns für sich werben) mag ich ihnen ungern zugestehen. Etwas von unserer (mühsam errungenen) Unabhängigkeit aufzugeben wäre ein sehr hoher Preis. Ich kann die Haltung von DZ gut nachvollziehen, wenn er vor Jahren sagte, dass wir erfolgreich sein müssen, um sichtbar zu sein, und nur wenn wir sichtbar sind, können wir für unsere Werte werben. - Sollten wir aber diese antasten oder gefährden, wäre alles nichts.

  • Wir hatten auch das Thema in meinem Freundeskreis gestern. Ich bin Ami und überhaupt nicht vertraut mit den unterschiedlichen deutschen Gesellschaftsformen - und falls es dann einfach ist könntet ihr mir vielleicht helfen ein bisschen hier besser durchzublicken. Ich weiß die argument für eV auf die emotionelle Ebene (Stimmberechtigung und keine Investoren), aber ich frage mich wie stimmberechtigt sind wir (eine Frage nicht als Rhetorik gemeint)? Wenn DZ entscheiden würde, dass wir in der Zukunft eine AG sein sollen - müssen wir als Mitglieder zustimmen? Meine Erfahrung mit meiner Stimmrecht bei Union, ist, dass ich einmal im Jahr der Vorstand entlasten darf, sonst nicht viel mehr. Es kann sehr wohl sein (bestimmt ist es Wahrscheinlich), dass ich mich irre. Meine Fragen sind 1. müssen wir als Mitglieder zustimmen, wenn wir zur anderen Gesellschaftsform wechseln würden? 2. Welche Entscheidungen überhaupt müssen von der Mitgliedschaft abgestimmt werden? und 3. Was wäre konkret anders wenn wir eine andere Gesellschaftsform hätten? (spekulativ weil die unterschiedliche Formen bestimmt unterschiedlich aussehen). Sorry für das lange Posting und meine Unwissens :)

  • Ad hoc und ohne nachzuschauen: Die Änderung der Rechtsform dürfte eine Satzungsänderung erfordern. Dazu wäre eine 2/3-Mehrheit bei einer Mitgliederversammlung erforderlich. Bei der Emotionalität dieses Themas wäre eine solche Mehrheit zumindest nicht selbstverständlich.


    Dank der sogenannten 50+1-Regel würde der Verein in einer Kapitalgesellschaft die Stimmenmehrheit behalten. Dennoch ist klar, dass Investoren nach Entscheidungseinfluss streben und diesen, wie viele Beispiele zeigen, auch richtungsweisend ausüben. Man kann natürlich darüber streiten, ob die einfache Stimmenmehrheit des Vereins die Mitbestimmung der Mitglieder nicht trotzdem ausreichend absichert. Aber: Wenn ein Investor keinen mitentscheidenden Einfluss bekommt, warum sollte er dann das Geld in einen Fußballverein stecken, was immerhin ein risikoreiches Engagement ist? Wir müssten ihm mehr bieten als normalen Werbepartnern, mithin Eigenständigkeit und Unabhängigkeit zu gewissen Teilen aufgeben. (Dazu habe ich meine Frage oben gestellt.)

  • Ad hoc und ohne nachzuschauen: Die Änderung der Rechtsform dürfte eine Satzungsänderung erfordern. Dazu wäre eine 2/3-Mehrheit bei einer Mitgliederversammlung erforderlich. Bei der Emotionalität dieses Themas wäre eine solche Mehrheit zumindest nicht selbstverständlich.


    Dank der sogenannten 50+1-Regel würde der Verein in einer Kapitalgesellschaft die Stimmenmehrheit behalten. Dennoch ist klar, dass Investoren nach Entscheidungseinfluss streben und diesen, wie viele Beispiele zeigen, auch richtungsweisend ausüben. Man kann natürlich darüber streiten, ob die einfache Stimmenmehrheit des Vereins die Mitbestimmung der Mitglieder nicht trotzdem ausreichend absichert. Aber: Wenn ein Investor keinen mitentscheidenden Einfluss bekommt, warum sollte er dann das Geld in einen Fußballverein stecken, was immerhin ein risikoreiches Engagement ist? Wir müssten ihm mehr bieten als normalen Werbepartnern, mithin Eigenständigkeit und Unabhängigkeit zu gewissen Teilen aufgeben. (Dazu habe ich meine Frage oben gestellt.)

    Danke dir.

  • Ich denke es geht in Richtung Genossenschaft. Keiner hat Mehrheiten etc. Egal wie viele Anteile jeder besitzt nur 1 Stimme. Um die Genossenschaft muss keine Anteile verkaufen.

    Man könnte quasi uns Mitglieder des eV normal übertragen in die Genossenschaft.

  • Aber wenn es eine eG wird, fallen dann die monatlichen Beiträge weg? Ich kenne keine Genossenschaft mit solchen regelmäßigen Beitragszahlungen.🤔

    Gründungsmitglied der Kohorte Mittellinie, da stehe ich auch regelmäßig.

    Vor den Heimspielen immer an der Union-Tanke zu finden.