Neues von Austria Salzburg

  • Diesen Beitrag nehme ich mal unter "Fanpolitik", weil Austria Salzburg nicht irgendein Verein ist, sondern schechthin DAS Symbol gegen die Vereinnahmung durch den Rattenball. Bekanntlich gibt es gewisse Bande zwischen Union und Austria, die etwa mit dem Benefizspiel 2016 und verschiedentlichen Besuchen in Salzburg, vornehmlich durch die Wildauer Kickers initiiert, belebt wurden und werden.


    Am 3. März fand die diesjährige Mitgliederversammlung statt. Finanziell wurde im Berichtsjahr ein leicht rotes Ergebnis eingefahren und auch für das laufende Spieljahr erwartet. Dabei ist aber die Rückzahlung der Altschulden vorangeschritten und wird voraussichtlich in diesem 90. Jahr seit Vereinsgründung abgeschlossen werden. Der Verein versucht seinen sozialen Wert für die Stadt zu erhöhen, etwa indem inzwischen rund 140 Kinder und Jugendliche bei der Austria trainieren und spielen, was für den kleinen Verein beachtlich ist. Als einziger Verein im Bundesland Salzburg hat Austria ein "Spezal Needs Team" aufgestellt, also eine Mannschaft für junge Menschen mit Handycap. Sportlich wird die Etablierung in der 3. Liga (ab Sommer 2023 wieder RL West) und perspektivisch ein (Wieder-)Aufstieg in die 2. Liga angestrebt.


    In dem Zusammenhang plagen den Verein allerdings gehörige Sorgen um das Stadion. (Wir Unioner können wirklich froh sein über unsere inzwischen erlangte Unabhängkeit!) Das Stadion würde den Voraussetzungen für die 2. Liga voraussichtlich nicht mehr genügen. Die Stadt möchte die Fantribüne hinter dem Tor abreißen, außerdem verbietet die Stadt die Weiternutzung des Flutlichts. Ohne die Tribüne wäre die Stadionkapazität auf etwa die Hälfte des Zuschauerdurchschnitts geschrumpft. Beim Flutlicht geht es um die insektenunfreundliche Lichtfarbe - die dieselbe ist wie auf dem unmittelbar nahegelegenen Flughafen genutzt. Den rechtlich möglichen Bestandsschutz gewährt die Umweltbehörde nicht. Eine Umrüstung würde etwa 250.000 Euro kosten und ist durch den Verein nicht zu stemmen.


    Es gibt ein Projekt eines Investors für einen kombinierten Bau von Wohnungen und einem neuen mietbaren Stadion, der von der Stadt blockiert wird, ohne dass die Stadt eine Alternative anbietet. Und das, obwohl auch Salzburg unter Wohnungsnot leidet. Und traurig, wie die Stadt Salzburg mit ihrem mitgliederstärksten Fußballverein umgeht. Mozart und RB bringen mehr Kohle...


    Es gibt noch etwas Neues: eine sogenannte "Internationale Mitgliedschaft". Damit können Nicht-Ösis den Verein für nur 39 Euro im Kalenderjahr mit einer Mitgliedschaft unterstützen. Das sind umgerechnet 3,25 Euro monatlich. Statuarisch ist das eine ermäßigte Mitgliedschaft, die u. a. zur Teilnahme an den Jahresversammlungen berechtigt, allerdings ohne Stimmrecht. Für Deutschland gilt das Angebot nördlich des sogenannten Weißwurstäquators, also alles, was nördlich von Regensburg liegt. Vielleicht mag das für die eine oder den anderen von uns interessant klingen, auf diese Weise Solidarität zu üben. Ich denke nicht, dass es da jemals einen Interessenskonflikt geben wird. Die Neuerung gilt laut Beschluss ab sofort, ist aber noch nicht in der Website eingepflegt. Wer interessiert ist und es gleich unter Dach und Fach bringen will, kann sich gern an mich wenden und ich vermittle dann.